Beschreibung
Umfassendes praktisches Wissen für jeden Judoka
Dieses Handbuch – Lehrbuch und Nachschlagewerk zugleich – behandelt alle wichtigen Aspekte, die für den Judoka in jeder Phase der Ausbildung bis zur Erlangung des 1. Dan und darüber hinaus von Bedeutung sind, von der Fallschule bis zu komplexen Technikverknüpfungen. Es enthält:
• 78 Wurf-, Hebel-, Festhalte- und Würgetechniken, darunter die 40 klassischen Würfe des japanischen Gokyo-Systems
• Zahlreiche Varianten der Grundtechniken und konkrete Hinweise für die praktische Anwendung im Wettkampf
• Detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen für alle Techniken, anschaulich und nachvollziehbar, illustriert mit 1 200 hochpräzisen Zeichnungen – über 150 Bildtafeln und zahlreiche Einzelbilder
• 100 Wurfkombinationen und 77 Gegenwürfe für fortgeschrittene Judoka
• Ausführliches Glossar mit Seitenverweisen für die vorgestellten Techniken
Tadao Inogai (1908-1978), 8. Dan, gehörte zu den japanischen Instruktoren, die das Kodokan nach Europa entsandte, um dort die Kunst des Judo zu verbreiten.
Roland Habersetzer, französischer Kampfkunstexperte (9. Dan, Japan), hat das von Inogai Sensei verfasste Manuskript illustriert und um eine kurze Abhandlung über die Geschichte des Judo ergänzt..
Tadao Inogai
Tadao Inogai (1908-1978) war ein japanischer Judomeister am Kodokan-Institut des Gründers des Judo, Jigoro Kano (1860-1938). Er war Träger des 8. Dan. Er wurde vom Kodokan-Institut nach Frankreich entsandt, um dort seine Kunst zu vermitteln. Er war vor allem für umfassendes Wissen über die Judotechniken und die hervorragende Beherrschung der klassischen Kata des Kodokan bekannt. Anfang der 1970er Jahren war er als Autor für die damals von Roland Habersetzer redaktionell betreute Fachzeitschrift »Budo-Magazine« tätig.
Roland Habersetzer
Roland Habersetzer, Jahrgang 1942, ist seit 1957 Praktizierender der Kampfkünste. Bereits 1961 erhielt er den 1. Dan und wurde so zu einem der ersten französischen „Schwarzgurte“ im Karate. Zu recht wird er sowohl als Spezialist der japanischen Kampfkünste (Budô) als auch der chinesischen (Wushu) angesehen. Nachdem er verschiedene Graduierungen in Frankreich, Japan und China erhalten hatte, wurde Roland Habersetzer in Japan durch O-Sensei Tsuneyoshi Ogura (10. Dan, Leiter des Dojô Gembukan in Kofu; Ogura Sensei war insbesondere Schüler von Yamagushi Gogen, 1909-1989, und von Gima Makoto, 1897-1998) im Jahre 1992 der 8. Dan sowie der Titel eines Shihan zuerkannt, und im April 2006 der 9. Dan, Hanshi, sowie der Titel eines Soke (Meister-Gründer) für seinen eigenen Kampfkunststil „Tengu no michi“ (Tengu ryu Karatedô, Kobudô, Hojutsu).
Diese Graduierungen und Titel wurden durch Tadahiko ôtsuka vom Tokioter Gojukensha, einem anderen anerkannten Meister des Gôju ryû, des Naha te und des Shuri te, direkter Schüler von Higa Yûchoku (1910-1994), von welchem er den Titel des Hanshi erhalten hat, bestätigt. Damit wurden seine außerordentlichen Bemühungen bei der Verbreitung der Kampfkünste und die hohe Effektivität seines Wirkens gewürdigt. Bestätigt wird hierdurch ebenfalls der Sinn, den Roland Habersetzer stets in den nunmehr 49 Jahren seiner Kampfkunstpraxis und in seinem Engagement für eine authentische Tradition gesehen hat, und die immer im Zeichen des größten Respekts vor den Stufen „Shu“, „Ha“ und „Li“ stand. Schließlich stellt es auch die Legitimierung seines eigenen Konzepts der Praxis der Kampfkünste dar, des „Weges des Tengu“ („Tengu no michi“).
Im Jahre 1968 erschien sein erstes populärwissenschaftliches Buch über die Kampfkünste. Heute besteht sein Werk aus über 70 Büchern, was ihn zum Autor der weltweit bedeutendsten Buchreihe auf diesem Gebiet werden läßt. Seine Bücher, die in mehrere Sprachen übersetzt worden sind, gelten in allen frankophonen Ländern als historisches, technisches und pädagogisches Standardwerk, und auch in vielen anderen Ländern besitzen sie hohes Ansehen.
Schon frühzeitig zeigte sich Roland Habersetzer enttäuscht von der Tendenz des Karate, sich von der Kampfkunst zur Sportart zu entwickeln. Daher gründete er 1974 das Centre de Recherche Budo (CRB), eine internationale, unabhängige Organisation, die zahlreiche Budôka zusammengeführt hat, denen vorrangig der Erhalt der geistigen Werte der japanischen und chinesischen Kampfkünste am Herzen liegt. Durch sein Wirken im Rahmen des CRB, durch zahlreiche Lehrgänge und Seminare auf der ganzen Welt und natürlich auch durch seine technischen Handbücher und historischen Werke leistete er echte Pionierarbeit, damit die traditionellen Werte seiner Kunst nicht verloren gingen. Zwischen 1962 und 2002 unterrichtete er in seinem Dôjô in Straßburg. Stets umfaßte sein Ausbildungskonzept sowohl die Kampftechniken als auch deren kulturellen Hintergrund. Nach wie vor ist er als Budôka sehr aktiv, auch wenn sich seine Lehrtätigkeit inzwischen auf wenige Lehrgänge und Seminare hohen Anspruchs pro Jahr beschränkt.
Der weltweit anerkannte Experte im Karatedô, im Kobudô und im Taijiquan interessiert sich leidenschaftlich für Kampfkünste in all ihren Erscheinungsformen. Nach Effektivität im Kampf zu streben, bedeutet für ihn, alle Entwicklungen vorurteilsfrei zu betrachten. Diese überzeugung führte den modernen „Ronin“, als den er sich sieht, dazu, seiner Praxis auch andere Techniken hinzuzufügen, was selbst den Umgang mit zeitgenössischen Waffen einschließt. So ist er u. a. auch als Ausbilder im Kampfschießen mit Handfeuerwaffen tätig, mit entsprechenden Diplomen aus den USA und aus der Schweiz.
Mit seinem Institut Tengu, das er 1995 gründete, begann eine neue Etappe seiner Forschungen auf dem Gebiet der Kampfkünste, parallel zu seiner Tätigkeit als Budôka. Das Ziel dieses Instituts besteht darin, auf Grundlage des Studiums und des praktischen Vergleichs zahlreicher Formen des Kampfes mit und ohne Waffe zu einem umfassenden Konzept der Selbstverteidigung zu gelangen, das den Gegebenheiten der heutigen Welt gerecht wird. Die Absicht von Sensei Habersetzer besteht darin, der Praxis des Karatedô einen Sinn zu verleihen, der in der modernen Gesellschaft tatsächlich von Nutzen ist, einen Sinn, der nichts zu tun hat mit sportlichen oder spielerischen Varianten. Sein leidenschaftliches Streben gilt einer gültigen Neubestimmung des Konzepts des Kriegertums für unsere Zeit; Techniken, Taktiken und Verhaltensweisen der Praxis des klassischen Karatedô sollen mit den Gegebenheiten unserer Zeit in Einklang gebracht werden.
„Der Weg des Tengû“ (Tengû no michi) ist für ihn das Abbild einer neuen Bewußtwerdung, eines Willens, einer modernisierten Methode des Budô. Geistige Einstellung und technische Mittel entsprechen dabei den Anforderungen der heutigen Welt. Indem er nach langen Jahren auf dem Weg des klassischen Karatedô eine authentische Schule (Ryû) der vereinigten Kampfkünste (Shin Budô), „Tengû no michi“ gegründet hat, hat Soke Habersetzer nichts anderes getan, als den lebendigen Geist der Tradition in die Gegenwart zu tragen. Ganz im Sinne eines „Tatsujin“ („aufrechter Mensch“) ist er somit seiner ursprünglichen Wahl treu geblieben, indem er die Tradition mit Nachdruck und Überzeugung ehrt und weitervermittelt.